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workablogic.de nimmt sich als Hauptziel jeden Winkel der Arbeitswelt in Form von Kurzgeschichten mit Witz darzustellen. Es ist in jedem einzelnen Beitrag immer ein Schuss Humor mit drin und es werden auch hier und da typische Klischees, wissenswerte Informationen, Wahrheiten und auch Tipps mit eingebaut. So soll workaBLOGic dem Leser Spaß vermitteln aber darüber hinaus auch informieren und man sollte nach jedem Artikel wieder ein Stückchen schlauer sein. Die gesamte "Arbeitswelt" ist als eine Art Soap aufgebaut und somit ist jeder Beitrag in irgendeiner Form an den vorherigen gekoppelt. Ich wünsche Euch viel Spaß auf workablogic.de, Euer Alex

Jun 15 2009

Die orangen Männchen sind im Anmarsch

Abgelegt um 07:27 unter Kurzgeschichten

Ich drehe meinen Kopf wieder auf die rechte Seite in den Fahrtwind zurück. Klar, auf der anderen Seite ist es auch allein vom Geruch her nicht so prickelnd, aber bei diesem Wetter ist der Wind einfach eine äußerst willkommene Abkühlung.
Es hat halt seine Vor- und Nachteile, wenn man draußen arbeitet. Ich bin im Sommer sonnengebräunt, meine Muskeln werden ordentlich beansprucht und vor allem bin ich an der frischen Luft. Eine typische Büroarbeit wäre absolut nichts für mich. Ich muss anpacken können.
Die Nachteile bei meinem Job hingegen sind sicherlich zuerst einmal das Image was man von uns hat und auch der Geruch, den die Arbeit mit sich bringt. Ich aber liebe meine Arbeit, hinten auf dem Hecklader der Müllabfuhr.
Es bedarf schon einer kleinen Organisation, bei dem was wir tun. Unser gesamtes abzufahrende Gebiet ist in einzelne Abfuhrbezirke eingeteilt, die genau nach unserem Abfuhrplan angefahren werden. Es ist immer wieder köstlich mit anzuschauen, was passiert, wenn wir in eine Straße einbiegen und die Leute somit hören, dass die Müllabfuhr im Anmarsch ist.

Obwohl jeder Haushalt ganz genau weiss, an welchem Tag wir ihre Mülltonnen leeren, spurten mal wieder kurz vor Schluss noch einige Hausfrauen auf die Straße, drücken auch noch die letzten Mülltüten in ihre Tonne, manchmal schmeissen sie sie uns sogar noch über den Kopf hinweg in den Müllwagen. Es muss halt immer auf den letzten Drücker sein. Noch schnell auch den allerletzten Schnipsel, den letzten Dreck mit auf den Weg geben.
Regelmäßig auftretende Probleme für uns, sind natürlich die heutzutage stark zugeparkten oder zugewachsenen Straßen. Da kommt es dann auch immer mal wieder vor, dass sich gestresste Autofahrer und Fahrerinnen gezwungen sehen uns ihre Autohupen vorzuführen. Mensch Leute, als würde das entweder die Straßen freier machen oder unsere Arbeit beschleunigen? Lasst den Frust doch nicht an uns aus, wenn es Bewohner gibt, die die Straßen zuparken, oder Hausfrauen im letzten Moment noch auf die Straße laufen müssen um uns auch wirklich noch ihren letzten Müll in den Wagen zu schmeissen. Fahrt doch einfach fünf Minuten eher zur Arbeit oder auf welchem Weg auch immer ihr unterwegs seid und lasst uns unsere Arbeit machen – ohne Hupe und Mittelfinger, danke.
Ich bin übrigens nur zuständig für den normalen Hausmüll. Für Altpapier, Altglas, Sperrmüll und Grünabfälle sind andere Kollegen zuständig, da dies meist die Aufgaben einer privaten Müllabfuhr sind.
Doch wer meint, dass der Job des Müllmanns nicht auch mal lukrativ sein kann, der irrt. Vor einigen Monaten kamen wir an einem Haus an, ich sprang von unserem Hecklader ab, lief zur Mülltonne des Hauses und schaute ganz verdutzt als ich daneben ein komplettes Golfbag entdeckte. Zuerst einmal gehört dies nicht in unsere Müllsammlung, sondern zum Sondermüll aber vor allem konnte es sich hierbei ja nur um eine Verwechslung handeln. Ich schnappte mir also die Golfschläger, klingelte an der Tür und ehe ich der öffnenden Frau meine Entdeckung mitteilen konnte, bekam ich schon ein forsches „Nehmen Sie es ruhig mit, ich schenke es ihnen“ an den Kopf geschmissen. Ich schaute sie fragend an, worauf ich noch folgenden Zusatz bekam „Mein Mann, der Bastard, hat mich betrogen. Dann braucht dieser Dreckskerl auch seine geliebten Golfschläger nicht mehr. Er hat ja nun ein neues Hobby wie es scheint“ und die gute Frau knallte mir mit hochrotem Kopf die Tür vor meiner Nase zu.
Ich brauchte zwar immer noch eine ganze Weile, bis ich das von gerade eben verdaut hatte, doch so schmiss ich mein Golfset in die Fahrerkabine und wusste schon genau, was ich damit anstellen würde.
Nein, ein Müllmann auf dem Golfplatz? Da haben Sie Recht, das passt nicht. Ich werde einen Freund meinerseits fragen, ob er in den kommenden Tagen einmal Zeit hat, Euch diese Geschichte hier fertig zu erzählen. Ich muss nämlich jetzt erst einmal weiter Mülltonnen leeren, ehe sich unser gefüllter Wagen auf zur Müllverbrennungsanlage macht.

4 Kommentare

4 Kommentare zu “Die orangen Männchen sind im Anmarsch”

  1. Raminon 19 Jun 2009 at 13:09 1

    Ich glaub Müllmänner verdienen auch ohne Golfsets noch ganz gut im Vergleich zu vielen anderen :-)

  2. adminon 19 Jun 2009 at 13:46 2

    Hey Ramin,
    da hast du Recht. Es gibt den Unterschied zwischen städtischem (also öffentlicher Dienst) und privatem Müllunternehmen.
    Meist liegen die Bezüge zwischen 1200-1500Euro netto. Dann wiederrum gibt es ja auch noch den Unterschied, ob du Fahrer bist oder Lader.
    Aber aufjedenfall kommt so ein Golfset immer gut, egal ob Müllmann, Bürokauffmann oder Arzt.
    Im nächsten Soap-Beitrag wirst du dann auch erfahren, was mit dem Golfset passiert ist… ;)
    Angenehmes Wochenende!

  3. TOmon 10 Jan 2012 at 12:16 3

    Das ende der Geshichte würde mich auch interessieren! Grüße, TOm

  4. Alexon 10 Jan 2012 at 13:38 4

    Hier mehr dazu: https://www.workablogic.de/2009/06/22/3-2-1-meins/

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