workablogic

workablogic twitter

Herzlich Willkommen auf workaBLOGic!

workablogic.de nimmt sich als Hauptziel jeden Winkel der Arbeitswelt in Form von Kurzgeschichten mit Witz darzustellen. Es ist in jedem einzelnen Beitrag immer ein Schuss Humor mit drin und es werden auch hier und da typische Klischees, wissenswerte Informationen, Wahrheiten und auch Tipps mit eingebaut. So soll workaBLOGic dem Leser Spaß vermitteln aber darüber hinaus auch informieren und man sollte nach jedem Artikel wieder ein Stückchen schlauer sein. Die gesamte "Arbeitswelt" ist als eine Art Soap aufgebaut und somit ist jeder Beitrag in irgendeiner Form an den vorherigen gekoppelt. Ich wünsche Euch viel Spaß auf workablogic.de, Euer Alex

Jul 14 2009

O’zapft is!

Abgelegt um 12:27 unter Kurzgeschichten

Das Bier läuft. Ich stehe hinter dem Tresen und zapfe Fassbier für unseren Pokertisch.
Jeden Montag und Mittwoch kommen Harry&Co zum Poker spielen hier in meine Kneipe. Es sind gute Jungs, auch wenn ich den Pokerboom hier in Deutschland nicht wirklich nachvollziehen kann. Poker gibt es schon seit ewigen Jahren, doch jetzt auf einmal meint jeder, dass er sich daran versuchen muss? Verstehen tue ich es nicht, also das Spiel an sich schon, nur wieso es jetzt auf einmal so populär geworden ist?! Dennoch habe ich auch meiner Kneipe einen Pokertisch verpasst, denn wo Geld zu verdienen ist, muss man dabei sein. Man muss seinen Kunden halt etwas zu bieten haben und am besten immer etwas mehr als die Konkurrenz.
Neben dem genannten Tisch, besitze ich noch einen Billardtisch, einen Kicker wie auch einen Fernseher. Letzterer ist vor allem wochenends im Einsatz, wenn die Gäste Fußball, Formel 1 oder wie auch momentan die Tour de France verfolgen wollen.
Am vergangenen Sonntag stand ja mal wieder das Formel 1 Rennen auf dem Nürburgring an und es ist köstlich mitanzusehen, dass die, die vor Jahren hier noch mit roten Baseballkappen und Schumifahnen rein kamen, jetzt auf einmal alle Vettel-Fans geworden sind.
Ansonsten gibt es Dienstags noch den Studenten-Stammtisch und sonst plätschert das Geschäft normal vor sich hin.
Als ich damals vorhatte, diese Eckkneipe hier vom Vorbesitzer zu übernehmen, mußte ich zuerst einen speziellen Eignungsnachweis haben, den ich in einem Lehrgang bei der Industrie- und Handelskammer erworben hatte. Nachdem die Kneipe dann aber endlich mein Eigen war, ging es mit dem renovieren los. Man will ja schließlich immer seinen eigenen Touch mit einbringen, wobei dieses Café hier von sich aus schon sehr viel Charme mit sich bringt. Das einzige an das ich mich halten muss, sind die Öffnungszeiten, die durch die lokal gültige Sperrstunde geregelt werden.

Momentan gibt es ja einige Diskussionen um die Kneipen und ihre Besitzer. Die einen bieten Sauf-Flatrates an, andere geben alkoholische Getränke an Minderjährige raus oder punchen gar die Getränke. Ich kann garantieren, dass ich in meinem Leben noch kein alkoholisches Getränk an unter 18jährige rausgegeben habe, was allerdings auch nicht schwer ist, da meine Kundschaft (Studenten-Stammtisch ausgenommen) im Schnitt sowieso um die 50 liegt.
Das einzige was ich mache und das gebe ich auch gerne zu, ist, dass ich immer danach schaue, dass ich genug Snacks vorrätig habe, die ich kostenlos auf den Tischen verteile. Dafür gehe ich 2-3 mal wöchentlich in den Supermarkt und decke mich mit Salzstangen, Bretzeln & Co ein, damit die Gäste durch den Salzgehalt ordentlich Durst kriegen und die Bestellungen der Getränke meine Einkaufskosten deutlich übersteigen.
Während dem ich die letzten Krüge für die Pokerrunde fülle, schweift mein Blick in Richtung Tür. Eine Frau betritt den Raum und meine Kinnlade verabschiedet sich nach unten. Wie hat die sich denn hierher verirrt?
Sie kommt zielsicher auf meinen Tresen zu, setzt sich auf einen Barhocker und bestellt einen Maracuja-Saft. Das Bier für die Pokerspieler muss warten und ich mache mich gleich daran den Wunsch des neuen Gastes zu erfüllen. „B-b-bitte sehr“ stammele ich und stelle ihr das Glas hin.
Als auch das letzte Bier gezapft ist, gehe ich zu den Zockern rüber, stelle ihnen die Krüge auf den Tisch und die Jungs können sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ich schaue mir die Frau noch einmal von der Seite an und da dämmert es mir so langsam.
Es ist die Frau vom Supermarkt. Ich bin ganz perplex. Sonst trägt sie Brille, die Haare streng nach hinten gebunden und ihre öde Verkaufskleidung. Nun scheint sie Kontaktlinsen zu tragen, hat die Haare offen und sieht richtig spitze aus in ihrem Kleid. Wie heißt es so schön: Kleider machen Leute. Aus einer grauen Maus aus dem Supermarkt, wird eine richtig anziehende Lady. Was so ein bisschen an Styling bewirken kann.
Als ich wieder hinter meiner Theke angekommen bin, nehme ich all meinen Mut zusammen, spreche sie an und werde belohnt. Wir vertiefen uns recht zügig in unser Gespräch. Ich hoffe nur, dass ich vor lauter Schwärmerei meine anderen Gäste heute Abend nicht vernachlässigen werde. Und die lokal gültige Sperrstunde… ich glaube die wird heute mal etwas aufgelockert. Wünscht mir Glück!

1 Kommentar

1 Kommentar zu “O’zapft is!”

  1. Matthiason 23 Mai 2012 at 11:12 1

    Schöner Blog Post! Gefällt mir :-)

    Viele Grüße,
    Matthias

  • Suche

  • YiGGYiGGHurra
  • Archiv