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Tag Archive 'Spieldesigner'

Nov 03 2009

Vom Designen des Fußballs

Abgelegt unter Kurzgeschichten

Es gibt da ein schönes Bild, das meinen Beruf ziemlich gut charakterisiert. Man sieht darauf einen Typen mit einer Leiter. Er befestigt an einer riesigen Wand, die nach oben im Himmel verschwindet, Zettel mit Pfeilen und Skizzen von Bildschirmen. Soweit man sehen kann, ist die Wand voll. Unten stehen schon zwei Pfleger in weißer Kleidung, die darauf warten, dass er runter kommt, um ihn mitzunehmen.

Mein Arbeitstag beginnt schon unter der Dusche, angeblich kommen einem hier ja immer die besten Ideen. Tatsächlich fällt mir nur immer ein, was ich beim Design vergessen habe, wer noch über irgendeinen Kram informiert werden muss und was ich lieber gleich in den ersten fünf Minuten erledigen sollte, damit nicht irgendwo was anbrennt.

Im Büro angekommen, öffne ich grundsätzlich zuerst mein Mailprogramm und auch wenn ich am Tag vorher um 9 nach Hause gegangen bin, unter 50 Mails geht es nicht ab. Unser Team ist weltweit organisiert, irgendwer arbeitet immer, vor allem unsere kanadischen Kollegen. Es gilt die 2-Minuten-Regel, was drunter geht, wird erledigt, der Rest kommt ins „Action“-Verzeichnis.

Ja, früher habe ich Boris Becker für sein „Yes“ gehasst, heute ist meine Sprache eine wirre Mischung aus deutsch und englisch, nur gegen das „Sinn machen“ richtet sich mein verzweifelter Protest noch immer.

Wenn alles gut läuft, kann ich meine eigentliche Arbeit so 1-2 Stunden später beginnen. Es geht ja um Spiele, meistens rund um das Thema Fußball und meistens um richtig große Teile, die aber für ein paar hunderttausend Leute ein wirklich wichtiger Bestandteil ihres Lebens sind. Dazu später mehr. Die meisten User bzw. Spieler sind übrigens sehr nett, und auch wenn ich nicht alle persönlich kenne, so habe ich sicher im Lauf der letzten 20 Jahre mit einer fünfstelligen Zahl von ihnen irgendwann direkt kommuniziert.

Im Jahr 2000 wäre mein Kopf fast geplatzt, so hat damals „Anstoß 3“, ein wirklich großes Fußballmanagementspiel, mein komplettes Denken ausgefüllt. Als es fertig war, habe ich eine Woche praktisch nur geschlafen, vorher standen fast 410 Arbeitsstunden innerhalb von 28 Tagen auf meiner Stempelkarte. Wir haben im Restaurant vorher angerufen, damit das Essen schon bereit war, um keine Minute zu verlieren. Vollkommen am Ende haben wir dann zum Schluss vergessen, die Kopierschutzabfrage zu aktualisieren und haben am nächsten Morgen einige Minuten mit dem Gedanken gelebt, soeben eine sechsstellige Menge CDs geschrottet zu haben. Es waren nur 12.000…. Continue Reading »

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