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Sep 09 2009

Die Droschke ist unterwegs

Abgelegt um 07:27 unter Kurzgeschichten,Videos

„Guten Tag. Wo soll es denn bitte hingehen?“ frage ich meinen Fahrgast, der mir daraufhin einen Zettel in die Hand drückt. Ich schaue mir die Adresse an. Hierbei handelt es sich um einen recht abgelegenen Ort.
Als Taxifahrer habe ich schon einiges erlebt und man muss aufpassen, dass man nicht Ziel eines Überfalls wird. Ich selbst blieb bislang zwar verschont, jedoch hörte ich schon von Taxikollegen, dass sie zum Beispiel zuerst auf einen Parkplatz gelotst wurden um dort später ausgeraubt zu werden. Somit fährt die Angst, respektiv das Risiko, natürlich jederzeit mit. Wird sind zwar per Funk mit der Zentrale verbunden doch richtige Sicherheit gibt einem das kaum.
Und jetzt, wo ich zu solch einem abgelegenen Ort fahren soll, kommen die Geschichten halt hoch, die man von Kollegen bislang aufgeschnappt hat. Ich schaue noch einmal in den Rückspiegel um mir den Gast genauer anzuschauen, schalte den Taxameter ein und fahre los.
Er schaut desinteressiert aus dem Fenster und umso mehr Zeit bleibt mir, ihn zu studieren. Der Mann trägt einen alten Trenchcoat, einen Hut… naja, wirklich gefährlich sieht er nicht aus. Eher witzig bis lachhaft, aber jedem sein Geschmack.


Jetzt gibt es motorisierte Taxis auf deutschen Straßen schon seit 1893 und ich hoffe dass diese Sparte nie verschwindet, denn ich habe noch knapp ein Vierteljahrhundert vor mir bis zum Ruhestand und in der heutigen Zeit ist man froh, wenn man fest im Sattel sitzt. Ich selbst fahre ein sogenanntes Funktaxi. Ich bin wie oben bereits erwähnt, mit meiner Zentrale verbunden und bei uns sind die Taxis mittlerweile sogar schon auf Digitalfunk umgestellt worden. Der nächste Schritt wäre dann das GPS-gestützte Funkleitsystem, aber soweit sind wir dann nun doch noch nicht.
Neben dem normalen Funktaxi, gibt es auch noch sogenannte Sammeltaxis, das Kindertaxi, Wassertaxi, Lufttaxi oder auch das Frauentaxi. Ich will jetzt hier nicht alle Formen aufzählen, aber es gibt doch recht viele verschiedene Sonderformen des Taxis, denen man sich gar nicht so bewusst ist.
Auf was Sie als Gast aber stets schauen sollten, ist dass es sich auch wirklich um ein offiziell anerkanntes Taxiunternehmen handelt. Hierzu einfach folgendes beachten: ist das Taxi-Dachschild vorhanden? Ebenfalls das Taxameter? Finde ich die Ordnungsnummer unten rechts auf der Heckscheibe? Ist der Name und die Anschrift des Unternehmens im Innenraum lesbar? Und ist die Einsicht in die jeweils gültige Taxitarifordnung möglich? Sind diese 5 Fragen mit „Ja“ beantwortet, so können Sie mit bestem Gewissen in eines der 50.000 Taxis die es in Deutschland gibt einsteigen und die Fahrt kann beginnen.
A propos mit bestem Gewissen… ob die Fahrgäste stets mit bestem Gewissen und vor allem mit vollem Bewusstsein dabei sind, ist eine andere Frage. Was habe ich da schon Sachen erlebt. Da gibt es die betrunkenen oder zahlungsunwillige Fahrgäste. Meist natürlich an Wochenenden oder auch an Feiertagen. Im Karneval wird’s hektisch, an Silvester… immer wieder kommt es zu Diskussionen mit den Gästen, doch mein Geld habe ich am Ende immer bekommen.
Einmal bekam ich sogar mehr als ich erhofft hatte. Ich hatte einen stark angetrunkenen Gast an Bord und da ihm übel war, hatte ich ihm gesagt, er solle doch einfach das Fenster runterschrauben um etwas frische Luft schnappen. Gesagt, getan. Als ich ihn dann bei der Zieladresse abgesetzt hatte, sah ich dann was mir mein toller Tipp gebracht hatte. Okay, mein Innenraum war sauber und trocken, meine linke Autoseite war jedoch wie frisch tapeziert.
Aber es gibt auch schöne Momente. Noch kürzlich war ich auf einer sogenannten Storchenfahrt unterwegs. Wie es der Name schon andeutet, war ich dort mit einer Hochschwangeren unterwegs zum Krankenhaus, da die Entbindung kurz bevor stand. Da merkt man richtig, wie man Gutes tun kann, indem man die Menschen von A nach B bringt. Eine Schwangerschaft im Taxi selbst, hatte ich bislang aber noch nicht. Vielleicht liegt das aber auch einfach an meiner Geschwindigkeit, die dies in denen Momenten gar nicht erst zulässt.
Meinen Herrn mit Hut bin ich auch gleich los, denn das Taxi steht, ich weise ihn auf den Taxameter hin und die zu bezahlende Summe. Nachdem ich mein Geld erhalten habe, steigt er aus und kurze Zeit später scheint er schon wie vom Erdboden verschluckt.
Ich stehe in Kontakt mit meiner Zentrale und die nächste Fahrt steht bereits an. Ab zum Flughafen.

5 Kommentare

5 Kommentare zu “Die Droschke ist unterwegs”

  1. Andersreisenderon 09 Sep 2009 at 12:40 1

    Na gottseidank hat sich der „Mann mit Trenchcoat und Hut“ als ganz normaler Fahrgast entpuppt. Kann mir schon vorstellen, dass solche Situationen oft sehr unangenehm sind, noch dazu, wenn man nur einen Zettel vorgehalten bekommt *brr*

  2. Alexon 09 Sep 2009 at 13:30 2

    Ich saß schon in der Schulzeit immer gerne in der letzten Reihe, dann hat man wenigstens keinen mehr hinter sich und alles im Blick. Hier im Taxi hat man halt ständig jemanden im Genick und man hofft von mal zu mal, dass es friedliche Zeitgenossen sind.

    Zum Mann mit Trenchcoat und Hut, hier die Auflösung:
    https://www.workablogic.de/2009/09/02/im-visier/

  3. Andersreisenderon 09 Sep 2009 at 20:27 3

    Ja, das kann ich mir vorstellen, dass es unangenehm ist, wenn jemand hinter einem sitzt. Komisch, ich steige beim Taxi eigentlich immer vorne ein. Dann kann man sich ein bissl unterhalten, wenn es ein sympathischer Taxifahrer ist :-)

    Dann würde ich sagen „Kommentatoren-Kontrolle“ und er würde mir dann bereitwillig seine neu eingebaute Kommentatoren-Liste zeigen.

    Die ist übrigens nur auf der Hauptseite, stelle ich grade fest. Im Artikel findet man sie nicht mehr… Uiii – und ich bin auf Platz 1 *freu*

  4. Arvenon 11 Sep 2009 at 14:05 4

    Mein Onkel fuhr einige Jahre Taxi. Er wurde einmal überfallen von einer Frau übrigens.

    @ Gerry

    Ich steige auch immer vorne ein aus dem selben Grund.

  5. Alexon 11 Sep 2009 at 14:09 5

    Hey Arven,

    auf der einen Seite zwar schön, dass dich meine Taxiarbeit an deinen Onkel erinnert, nur tut es mir Leid für ihn wegen des Überfalls. Ich hoffe es ging dennoch glimpflich aus?!
    Wurde die Frau gefasst?

    Angenehmen Freitag und baldiges Wochenende wünsche ich Euch allen!

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