Feb 23 2011
Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren
Frauen aufgepasst. In dieser Kurzgeschichte gehe ich auf die längste Einkaufsstraße Europas ein. Ein Highlight für jede Shopping-Queen.
Männer aufgepasst. Auch Ihr kommt nicht zu kurz, denn Euch stelle ich eines der größten Weinfässer der Welt vor, welches sagenhafte 219.000 Liter fasst.
Wie Ihr nicht unschwer erkennen könnt, bin ich der Mann der Sehenswürdigkeiten. Denn nach meiner bestandenen Prüfung, bin ich nun Fremdenführer in der wunderschönen Stadt Heidelberg in Baden-Württemberg.
Ob das Heidelberger Schloss, die Alte Brücke oder der Philosophenweg. Es gibt vieles zu bestaunen. Jetzt aber stehe ich erst einmal auf dem Universitätsplatz und warte auf meine asiatische Touristengruppe. Von hier aus, geht es dann rüber zur Heiliggeistkirche am Rathausplatz. Kurz davor bleiben wir dann noch vor dem schönen, historischen und wertvollsten Bürgerhaus der Stadt Heidelberg stehen, dem Romantik-Hotel Ritter St. Georg. Eine architektonische Schönheit, die mit der Eleganz der Renaissance zu punkten weiss.
Und schon zücken meine lieben Asiaten ihre Kameras und halten drauf was das Zeug hält. Mensch, die Japaner und Chinesen sind aber auch wirklich immer mit den neuesten und besten Digitalkameras ausgestattet, die der Markt gerade hergibt. Eine Augenweide für jeden Kamera-Interessierten.
Nachdem ich mein Wissen über die Heiliggeistkirche zum Besten gebe, laufen Sie noch alle emsig den Kirchenturm hoch um den Ausblick über die Altstadt zu genießen. Anschließend geht es dann zuerst zum Karlstor, ehe es zur Alten Brücke und zum Brückenaffen weitergeht.
Kleine Anmerkung zum Karlstor. Der Triumphbogen wurde zu Ehren des Kurfürsten Karl Theodor am Ostende der Stadt zwischen 1775 und 1781 nach Plänen von Nicolas de Pigage errichtet.
Nachdem auch hier wieder ein Blitzgewitter niedergeht, schließen wir dieses Ende der Stadt mit dem Besuch der bereits genannten Alten Brücke und dem Brückenaffen ab.
Der Brückenaffe wurde bereits im 15. Jahrhundert erwähnt und ist jedes Mal ein Schmunzler, wenn man ihn sieht.
Jetzt nehmen wir den Anstieg in Angriff, um zum Heidelberger Schloss zu gelangen.
Auf dem Schloss kommt es dann auch zur erwähnten Besichtigung des 219.000-Liter-Weinfasses. Es ist das größte Fass, das ausschließlich zur Lagerung von Wein bestimmt ist und wurde 1751 unter Kurfürst Karl Theodor vollendet.
Von hier oben hat man dann auch einen recht guten Blick auf die Altstadt hinunter, wo sich das Highlight der Frauen befindet. Europas längste Einkaufsstraße und älteste Fußgängerzone – die Hauptstraße. Shoppen, shoppen, shoppen und das über zwei Kilometer am Stück.
Jetzt aber wird sich erst einmal ein Mittagssnack genommen, ehe meine Touristen heute Nachmittag frei haben und selbst ein wenig die Stadt erkundschaften können. Morgen geht es dann auf der anderen Neckarseite mit dem Philosophenweg und der Thingstätte weiter. Dann heißt es wieder meinem Regenschirm folgen.
Die Thingstätte, die morgen auf dem Programm steht, ist eine Freilichtbühne auf dem Heiligenberg welches ein Beispiel für nationalsozialistische Architektur ist und nach dem Vorbild antiker griechischer Theater errichtet wurde.
Heute Nachmittag hätte ich noch eine Touristengruppe aus Luxemburg durch das schöne Heidelberg führen sollen. Diese musste ich aber an einen anderen Fremdenführer abgeben, da ich später noch wegen eines Nahrungsunverträglichkeit-Testes zur Ernährungsberaterin muss. Bin schon gespannt, ob man die Resultate sofort erfährt, oder ob ich auf – hoffentlich positive – Post von meinem Briefträger warten muss. Hoffen wir, dass ich auch in Zukunft noch essen darf, wonach ich Lust und Laune habe.
Und falls Sie mal in Zukunft im malerischen Heidelberg sein sollten, wissen Sie ja nun bereits schon, was Ihre „Must-See-Highlights“ sind. Noch ein kleiner Tipp meinerseits: falls der Durst ruft, schlendern Sie durch die Untere Straße und statten Sie der SonderBar einen Besuch ab – hier gibt’s betreutes trinken! Und das beste Eis, findet man meiner Meinung nach gleich am Anfang der Hauptstraße, am Eingang vom Darmstädter Hof. Wohl bekommt’s!
9 Kommentare
9 Kommentare zu “Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren”
ich verstehe total was du meinst, ich war letzten Sommer dort und habe mich auch total in die Stadt verliebt!! LG aus dem Norden
Hallo Brigitte
Was hat dich denn nach Heidelberg verschlagen? Geschäftlich? Städtetrip? Oder Bekannte besuchen?
Welche Sehenswürdigekeiten hast du denn für dich entdeckt?
Liebe Grüße zurück in den Norden und angenehmes Wochenende,
Alex
Wein mag ich nich, trink ich nich. Der, wo andere sagen: „Das ist aber ein köstlicher Tropfen“ – der ist mir schlicht zu sauer.
Und der, der mir einigermaßen schmecken würde, das scheint die Qualität zu sein, die gewisse Leute gleich vorm Aldi schlucken…
Das hab ich aber schon in jungen Jahren festgestellt, und deswegen trink ich eben „gaakeinen“ Wein. So.
Zu Hause trink ich sowieso keinerlei Alkohol, noch nich mal Bier.
Hey JürgenHugo
Du bist ein Phänomen. Immer wenn man denkt, na… schon lange nichts mehr vom guten JürgenHugo gehört, dann tauchst du wieder aus der Versenkung auf! :D
Schön von dir zu lesen. Und was den Alkohol, Wein und das Bier angeht, das muss halt jeder für sich selbst rausfinden!
Prost und angenehmen Sonntag,
Alex
„Immer wenn man denkt, na… schon lange nichts mehr vom guten JürgenHugo gehört“ – tja, ich hab ja auch noch anderes zu fummeln an den PCs.
Für mich ist das ja sowas wie´n Hobby, da is immer/öfters was zu machen. Sortieren, anpassen (mein Win ist ja ein wenig verändert), andere Blogs gucken usw. usw.
Außerdem tu ich ja manchmal auch noch schlafen – oder guck TV. Und da bin ich konsequent: „nebenher“ mach ich am Comp nix. Wenn ich Fernseh guck, dann ist der Comp aus. SO wichtig kann ne E-Mail/Blog gar nicht sein, das ich die nich später lesen kann.
JürgenHugo, da hast du aber auch verdammt Recht.
Entweder ganz Computer oder gar nicht. So nebenher bringt eh nichts. Und Abstinenz von dem ganzen Zeug ist auch immer mal wieder angebracht.
Wünsche noch einen angenehmen Sonntag und… warst du schon mal in Heidelberg?
Gruß, Alex
Ich war noch nicht in Heidelberg, wenn ich mich nicht täusche. Westlich bin ich bis Lands End in Great Britain gekommen, nördlich bis Stolp (Slupsk) an der Ostsee, östlich bis nach Masuren – und südlich bis Südspanien.
Aber in Heidelberg war ich noch nich. Was zum „Allohol“ hab ich aber auch. 1991 ham se mir in Polen 70%-gen, selbstgebrannten Wodka serviert – die „Gläschen“ sind dort recht groß…ich war aber vorgewarnt. Also hab ich mir „listich“ ein Riesenglas kalter Fanta besorgt. Und meine linke Hand schon positioniert.
Den Wodka hab ich „im Zug“ gekippt (das Gläschen war nicht ganz voll – so´n 2,5-stöckiger nach hiesigen Maßstäben) – und mit der linken dann SOFORT die Fanta fast ganz hinterher geschüttet. Selbst dann mußt ich mich noch arg beherrschen, nicht das Gesicht zu verziehen – Mann, was hat der eingefetzt…
Aber ich mußte nicht husten oder spucken – so sind die polnischen Freunde um einen Spaß gekommen…
Guten Morgen JürgenHugo.
Also sich mit den Polen und ihrem Hochprozentigen anzulegen, ist aber auch ein Ding. :) Aber du hast es ja dennoch fast meisterlich überstanden.
Wünsche einen angenehmen Start in die Woche.
Beste Grüße,
Alex
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