workablogic

workablogic twitter

Herzlich Willkommen auf workaBLOGic!

workablogic.de nimmt sich als Hauptziel jeden Winkel der Arbeitswelt in Form von Kurzgeschichten mit Witz darzustellen. Es ist in jedem einzelnen Beitrag immer ein Schuss Humor mit drin und es werden auch hier und da typische Klischees, wissenswerte Informationen, Wahrheiten und auch Tipps mit eingebaut. So soll workaBLOGic dem Leser Spaß vermitteln aber darüber hinaus auch informieren und man sollte nach jedem Artikel wieder ein Stückchen schlauer sein. Die gesamte "Arbeitswelt" ist als eine Art Soap aufgebaut und somit ist jeder Beitrag in irgendeiner Form an den vorherigen gekoppelt. Ich wünsche Euch viel Spaß auf workablogic.de, Euer Alex

Archive for the 'Kurzgeschichten' Category

Mai 11 2010

Zwischen alten und noch älteren Menschen

Abgelegt unter Kurzgeschichten

Ich bin geschafft. Wirklich kaputt.
Meinen Beruf würde ich gegen keinen anderen der Welt eintauschen wollen, aber ab und an ist man einfach nur noch fix und foxi. Kein Wunder, wenn man auf Schichten arbeitet. Die Frühschicht ist von 6.15 Uhr bis 13.15 Uhr, Spätschicht von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr und die Nachtschicht von 19.45 Uhr bis 6.30 Uhr. Die Frühschicht habe ich jetzt erst einmal hinter mir, uffh.
Ich bin von Beruf her Altenpflegerin und arbeite in einem Altenheim, welches mir wirklich sehr viel Freude bereitet. Ja, man kann sagen, dass ich dafür prädestiniert war, denn man muss wirklich gemacht sein für einen solchen Job. Oder wie würden Sie reagieren, wenn ein Mann vor Ihnen die Hose runterlässt und sein großes Geschäft verrichten will? Würden Sie die dritten Zähne einer 93 jährigen Frau reinigen wollen? Oder sie noch womöglich abduschen? Man ist für die älteren Menschen da, hilft Ihnen, egal ob es nun aus medizinischer Sicht ist, oder wenn man Ihnen morgens nur in die Kleider oder die Dusche hilft. Das ist genau mein Job und meist sind die Bewohner des Altenheims auch sehr warmherzig, obwohl einem ab und zu auch verbitterte, nörgelnde Menschen unterkommen, aber wo gibt es diese nicht?!
Es ist dann auch meistens so, dass genau diese Menschen nie in ein Seniorenheim wollten und von der eigenen Familie regelrecht abgeschoben wurden. Ich finde alleine diesen Gedanken traurig und so versuche ich denen Menschen hier stets Freude zu bereiten und Ihnen einen angenehmen Lebensabend zu schenken.

Aber das liegt natürlich nicht allein an uns Pflegern, sondern auch an den älteren Menschen selbst und eben deren Umfeld. So gibt es zum Beispiel einen älteren Herrn, der hier fast täglich seine Mutter besucht. Ein sympathischer Mann mit – wie es mir scheint – zuviel Zeit im Leben, wenn man bedenkt wie oft dieser hier zu Gast ist. Aber schön ist es für die Frau, wenn Ihr Sohn so oft vorbeischaut. Da hat sie damals bei der Erziehung wohl einiges richtig gemacht, denn meist sind die Besuche hier eher weiblicher Natur.
Mir gefällt ja vor allem auch das Zwischenmenschliche mit den Menschen hier, denn in meinen Augen gibt es 3 Schwerpunkte als Altenpfleger: Pflege, Psychologie und vor allem auch die soziale Kompetenz.
Die Bewohner vertrauen einem die tollsten Geschichten aus Ihrem langen Leben an. Continue Reading »

21 Kommentare

Apr 14 2010

Wenn Rentner Rentnerleben hätten

Abgelegt unter Kurzgeschichten

Als ich mich nach links vortaste, merke ich, dass meine Frau das Bett schon verlassen hat. Vermutlich sogar schon eine ganze Weile, denn kuschelig warm ist es unter ihrer Bettdecke nicht mehr. Ich drehe mich in die andere Richtung und schaue auf den Wecker. Wow, schon nach halb Zehn.
Eine Viertelstunde später sitze ich in der Küche und frühstücke. Wie ich durch das Fenster beobachten kann, ist meine Frau bereits draußen im Garten tätig. Nachdem ich mein Vollkornmüsli gegessen habe, gehe ich raus und nach einem Guten-Morgen-Kuss frage ich meine Frau, ob ich ihr im Garten zur Hand gehen kann.
„Herbert, du hast mir doch noch nie im Garten geholfen. Was soll denn die Frage?“. Ich muss gestehen, ich wollte hier guten Eindruck schinden bei Euch Lesern. Hat wohl nicht geklappt.
Ich bin Frührentner. Anfangs hat das Zusammenspiel mit meiner Frau wirklich überhaupt nicht geklappt, als ich aufeinmal wieder seit Jahrzehnten den ganzen Tag zuhause war. Es gab Meinungsverschiedenheiten beim Tagesablauf, beim Haushalt, ja, wirklich bei allem. Jetzt, nachdem ich einige Jahre in Frührente bin, haben wir uns… sagen wir, arrangiert.
Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich am Anfang meines neuen Lebens auch wirklich in ein Loch gefallen. Die Routine war weg. Bin ich sonst morgens gegen 7 Uhr aufgestanden, habe mich für die Arbeit rasiert, war gegen 8 Uhr auf der Arbeit, für 12:30 wieder zuhause zum Mittagessen und verlief mein Leben in geregelten Bahnen, stand ich nun auf einmal da, im Nichts.
Was sollte ich mit meinem neuen, so oft gelobten Rentnerleben anfangen? Morgens nach dem Frühstück hatte ich ja schon quasi wieder Feierabend. Continue Reading »

8 Kommentare

Mrz 29 2010

Ein Auto, ein Haus!

Abgelegt unter Kurzgeschichten

Der Abschleppdienst fährt rückwärts auf unseren Parkplatz, ich gebe Lutz, unserem neuen Lehrling, noch ein paar Anweisungen und dieser kümmert sich dann um den gesamten Ablauf. Das Auto, welches der Abschlepper hinten auf seinem Wagen hat, wurde durch einen Unfall mit einem Lkw derart beschädigt, dass man hier nur noch von Totalschaden sprechen kann. Wir werden, wie bereits mit der Besitzerin vereinbart, den Wagen nun schätzen lassen und anschließend müssen wir als Autohaus schauen, ob wir diesen noch einmal instand setzen wollen und können oder ob wir ihn dann doch nur noch in Einzelteilen weiterverkaufen.
Zusammen mit meinem Vater und Bruder, bin ich in einem Gewerbebetrieb aus der Kfz-Branche tätig, einem Autohaus. In der Regel gibt es vier Bereiche, die wir als Autohaus betätigen. Einerseits natürlich den Fahrzeugverkauf von Neuwagen, wie auch den von Gebrauchtwagen. Darüber hinaus noch die Fahrzeugreparatur in der Werktstatt und den Zubehörverkauf.

Als Autohaus sind wir Vertragshändler des Fahrzeugherstellers und die Bereiche sind bei unserem Familienbetrieb genau aufgeteilt. Mein Bruder kümmert sich hauptsächlich um die Gebrauchtwagen, ich bin meist im Verkaufsraum zu finden, da ich mich um den Absatz der Neuwagen kümmere und unser Vater versucht sich nach und nach aus allen geschäftlichen Bereichen zurückzuziehen, hat dennoch alle Fäden in der Hand. Er kann und will einfach noch nicht loslassen.
Wir scheinen fast noch eine kleine „Insel“ zu sein, denn in den letzten Jahren haben sich immer mehr Autohäuser zu Autohaus-Gruppen zusammengeschlossen, doch sind wir bislang immer noch recht eigenständig und gehören somit keinem dieser Kettenbetriebe an. Noch nicht zumindest.
Letztes Jahr kam die Wirtschaftskrise, der Staat hat die Umweltprämie (Wort des Jahres 2009, auch als Abwrackprämie bekannt) eingeführt und da die sogenannten Experten uns Autohäusern eine düstere Zukunft prophezeihen, muss man halt schauen, wo man bleibt. Hoffentlich nicht auf der Strecke. Continue Reading »

9 Kommentare

Feb 23 2010

Erfolgreich abschleppen!

Abgelegt unter Kurzgeschichten

+++ Jubiläum +++ 50. Folge +++ Jubiläum +++ 50. Folge +++

Heiliger Bimbam! Schon von weitem erkennt man den umgestürzten Lastwagen. Auf der anderen Straßenseite hängt ein Kleinwagen am Baum. Um Letzteren werde ich mich dann bald kümmern. Die Polizei, Feuerwehr und zwei Krankenwagen sind bereits vor Ort. Ich stelle mein Abschleppfahrzeug an dem Straßenrand ab, begebe mich zum nächsten Polizisten und erkundige mich über die Lage.
Das Auto wollte dem Lastwagen ausweichen, worauf hin beide Fahrer in die entgegengesetzte Richtung gesteuert hatten. Der Laster ist darauf hin links in eine Böschung gerutscht und auf die Seite gekippt. Der Wagen hingegen hat den Lkw leicht touchiert und ist dann am Straßenrand an einen Baum geknallt.
Die Fahrerin des Autos kam mit nur leichten Blessuren davon und auch ihr Kleinkind im Fond, hat den Unfall sicher im Kindersitz überstanden. Den Fahrer des Lastwagens musste die Feuerwehr von der Beifahrertür her rausziehen, da das Fahrerhaus seitlich auf die Fahrertür gekippt war. Aber nach dem ersten Anblick bin ich froh, dass es doch noch so glimpflich ausgegangen ist.
Nun aber zu meiner eigentlichen Arbeit. Abschleppen, bergen, transportieren und sicher stellen.
Nach dem Unfall wurde ich von der Polizei informiert, dass ich einen verunfallten Pkw abtransportieren soll. Verunfallt klingt für mich noch etwas harmlos, wenn ich mir den Wagen genauer anschaue. Die Frontpartie ist seitlich komplett kaputt, vermutlich hat es auch den Motor zerhauen, die Vorderachse ist durch und auch die gesamte rechte Beifahrerseite ist verzogen. Kurzum Totalschaden.
Da hat die Mutter Glück gehabt Continue Reading »

8 Kommentare

Feb 04 2010

Auf der Straße nach Berlin

Abgelegt unter Kurzgeschichten

Ich werfe noch schnell einen Blick in meinen Kühlschrank. Ein Sandwich für morgen früh, zwei 500ml Wasserflaschen und das war es dann auch schon wieder. Naja, für den Start in den Tag wird es morgen reichen. Da ich ja eh die nächste Tankstelle ansteuern werde, kein Problem. Da werde ich mich dann mal wieder ordentlich eindecken.
Eindecken ist eine gute Idee. Ich schaue ob mein Fahrzeug abgesperrt ist und begebe mich auf meine Ruheliege. Hier im Fahrerhaus stehen mir zwar nur einige wenige Quadratmeter zur Verfügung, dennoch habe ich alles was ich brauche. Viele kleine Stauschränke, Klimaanlage für den Sommer, Standheizung, meinen erwähnten kleinen Kühlschrank, meine Ruheliege und zu guter Letzt ein Foto meiner Verlobten. Berufskraftfahrerherz, was willst du mehr?!
Die Sonne weckt mich. Ich bin zwar noch recht müde, hier auf der Raststätte ist auch noch alles ruhig, doch ich muss weiter. Nach dem ersten Toilettengang bin ich dann auch schon etwas frischer, esse mein belegtes Brötchen und der Arbeitstag kann beginnen. Schnell schaue ich mir noch meine Route an indem ich mein Navigationssystem anschmeiße.
Mein Lkw biegt auf die noch recht leere Autobahn und es kann losgehen.
Ich bin froh, dass ich letzte Nacht schnell einen Ruheplatz für mich und meinen Lastwagen gefunden habe, denn in den letzten Jahren und Jahrzehnten, hat der Verkehr auf den Straßen wahnsinnig zugenommen und die Parkplatzsuche auf Autobahn-Parkplätzen, -Rasthöfen und Autohöfen gestaltet sich zunehmend schwieriger. Wenn wir als Fahrer nach vergeblicher Parkplatzsuche dann noch trotz Übermüdung zum Weiterfahren gezwungen sind, steigt das Unfallrisiko enorm.
Bei der nächsten Ausfahrt verabschiede ich mich schon wieder von der Autobahn, meine Tour wird über Landstraßen fortgesetzt. Ich habe mein Navigationsgerät extra so eingestellt, dass Autobahnen vermieden werden sollen. Hier heißt es für uns Lkw-Maut umfahren, wo es nur geht.
Continue Reading »

10 Kommentare